SLICE Pocket Guide #02 Düsseldorf & Köln

Auch in diesem Jahr leitet das DC Open den Kunstherbst im Rheinland ein.
Vom 30. August bis zum 01. September 2024 präsentieren über 50 Galerien in Düsseldorf und Köln gleichzeitig ihre Höhepunkte des Ausstellungsjahres bei einem gemeinsamen Eröffnungswochenende. Wir haben drei Insider*innen aus der Kunstbranche nach ihren Lieblingsorten und Geheimtipps gefragt, um Euer DC Open Wochenende perfekt zu machen!

Heidi Khair

ist Associate Specialist in der Abteilung für Zeitgenössische Kunst beim Auktionshaus Sotheby’s. Beruflich reist sie regelmäßig zu den Kunst-Hotspots der Welt, ihr Zuhause hat sie aktuell in Köln und weiß was man in der Stadt und speziell zum DC Open nicht verpassen sollte.


SLICE: Deine 3 Lieblingsorte in Köln?

Heidi: Mein Lieblingsrestaurant ist die Frohnatur Weinstube in Ehrenfeld mit wunderbaren Weinen und Gerichten. Seit Kurzem gibt es im Belgischen Viertel das dazugehörige Frohnatur Bistro mit einer sonnigen Terrasse.
Der kleine Tierpark im Stadtwald, mit Ziegen, Esel, Schafen und Co. – ein Spaziergang im Grünen abseits vom Buzz der Kunstwelt tut bei jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter gut.
Tanzen bis in die Morgenstunden kann man im Fi, ein neuer Elektro-Club, der nicht nur eine großartige Anlage hat, sondern auch architektonisch spannend ist: Es gibt eine Dachterrasse mit einer Freitreppe.

Es ist 20 Uhr und alle Restaurants in Köln sind überbucht: Wo kriegt man immer noch einen Platz?

In der L’Imprimerie in Bayenthal. Das Essen ist wunderbar, ich liebe das Thunfisch Steak mit Sauce Béarnaise und Pommes. Zum wunderbaren Charme des Restaurants gehört es auch, dass der Service manchmal etwas ruppiger ist.

Das DC Open findet ja in 2 Städten statt. Was ist dein Tipp, um an beiden Orten nichts zu verpassen?

Bahnfahren. Am besten mit einer guten Lektüre, sodass man nicht merkt, wenn die Ankunftszeit sich mal wieder verzögert.

Gibt es jetzt schon eine Ausstellung oder ein Event in der Zeit, auf die oder das du dich besonders freust?

Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit, für diesen Zeitraum eine eigene Idee umzusetzen. Ich freue mich daher besonders auf unsere Gruppenausstellung mit Werken von Studierenden und Absolvent*Innen der Kunsthochschule für Medien Köln und der Kunstakademie Düsseldorf im Palais Oppenheim, mit der wir den Fokus auf junge Künstler*Innen im Rheinland legen.  

Sotheby’s presents a groupshow with Miriam Bornewasser, Annika Hoffmann, Alex Simon Klug, Aljoscha Lahner, Emmélie Lempert, Kristina Lenz, Daria Nazarenko, Robert Rickli, Fabian Raphael Sokolowski and Jolie Zhilei Zhou

30. August – 1. September

Freitag, 30. August 2024, 12.00 – 18.00 Uhr

Samstag, 31. August 2024, 12.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, 1. September 2024, 12.00 – 16.00 Uhr

Gilles Neiens

lebt zwischen Düsseldorf und Berlin. Seit knapp drei Jahren leitet er das Gallery-& Showmanagement der Art Düsseldorf und ist daher unser Insider für Düsseldorf!


SLICE: Deine 3 Lieblingsorte in Düsseldorf?

Gilles: Den besten Kaffee und vor allem den allerbesten Schokokuchen Düsseldorfs gibt es bei Jänner Modern Coffee (liegt praktischerweise in direkter Nachbarschaft der Flingerner Galerien)

Ein kulinarischer Abstecher nach Little Tokyo in Düsseldorf rund um die Immermannstrasse darf bei keinem Besuch fehlen. In den meisten japanischen Restaurants dort kann man zwar nicht reservieren, aber Anstellen lohnt sich auf jeden Fall! 

Ein Mont-Blanc Eis (mit Blattgold-Topping: dekadent!) bei Kumo sollte man sich nicht entgehen lassen!

Wer eine kleine Zeitreise unternehmen will, kehrt zu später Stunde im Keller des Hotel Clayton ein: Hier gibt’s Karaoke Boxen und die Modern Times Kneipe, wo man sogar Sextoys kaufen kann (jedenfalls stehen die oben versteckt im Regal).

Es ist 20 Uhr und alle Restaurants in Düsseldorf sind überbucht: Wo kriegt man immer noch einen Platz?

Der asiatische Supermarkt Tains hat bis 22:00 Uhr geöffnet. Hier findet man sicherlich noch eine scharfe Tütensuppe, die man sich im Hotel mit kochendem Wasser aufgießen kann.

Das DC Open findet ja in 2 Städten statt. Was ist dein Tipp, um an beiden Orten nichts zu verpassen?

Bei dem wirklich tollen Programm dieses Jahr ist es natürlich super schwer, sich nur auf ein Highlight in der jeweiligen Stadt zu begrenzen. Ich werde mir jedenfalls so viele Ausstellungen wie möglich anschauen! Aber In Düsseldorf freue ich mich sehr auf die futuristich-weirden Skulpturen von Joachim Bandau bei Kadel Willborn (zeitgemäßer denn je!) und als Pendant dazu die filigranen, aber super-präsenten skulpturalen Glasarbeiten von Gabriele Beveridge bei COSAR. In Köln überwiegen für mich Malereishows: Letztes Jahr ist mir die junge Malerin Pauline Rintsch bei fiebach minninger aufgefallen, die dieses Jahr mit einer Einzelausstellung belohnt wird. Und bei Jan Kaps gibts die mysteriös-düstere Malerei von Tobias Spichtig zu sehen.

Gibt es jetzt schon eine Ausstellung, auf die du dich besonders freust?

Als Luxemburger unterstütze ich natürlich meine Landsfrau Mary-Audrey Ramirez bei Petra Martinetz. Ich bin gespannt, in welche Cyberfantasiewelt sie uns diesmal entführt!

Alexandra Hecker

ist gebürtige Kölnerin und Partnerin der Gaa Gallery. Seit vielen Jahren pendelt sie zwischen ihren beiden Galerie Standorten Köln und New York – und weiß heute schon, welche Trends morgen aus Übersee in die deutschen Metropolen schwappen werden.


SLICE: Deine drei Lieblingsorte in Köln?

Alexandra: Da kann ich nur sagen: Frohnatur Bistro und Bar! Nachdem die Frohnatur Weinbar vor ein paar Jahren in Ehrenfeld aufgemacht hat, gibt es jetzt übrigens auch die Frohnatur Bar Bar Bar und daneben das Bistrooo auf dem Friesenwall. Wein, small bites und gute Atmosphäre! Ansonsten gehe ich sehr gerne mit meinem Hund vom Belgischen Viertel über den Brüsseler Platz, Aachener Weiher, den Lindenthaler Kanal entlang und dann in den Stadtwald. Last but not least: Das Kolumba Museum ist immer eine gute Idee.

Bestes Fortbewegungsmittel, um 50+ Ausstellungen zum DC Open innerhalb eines Wochenendes zu schaffen?

Fahrrad! Alles keine weiten Entfernungen in Köln oder Düsseldorf und man muss sich nicht mit der Wochenend-Parknot rumschlagen!

Der letzte Eröffnungs-Free-Drink ist schon lange ausgetrunken; die MD Bar hat auch schon ihre Pforten geschlossen: Wo gibt’s das wirklich finale Kölsch in Köln?

Nach der MD Bar gehts noch ins Schampanja, ansonsten gibt es einen neuen Laden in Ehrenfeld “fi”; samstags gibts dort meistens super Musik. 

Über das DC Open-Wochenende wirst Du die meiste Zeit in Deiner eigenen Galerie präsent sein. Für welche Ausstellung wirst Du dir dennoch Zeit nehmen?

Jagoda Bednarsky bei Van Horn und Tobias Spichtig bei Jan Kaps. Andere Ausstellungen werde ich leider erst nach dem DC Open schaffen.